Partnerprojekte

Weitere, unter dem Thema „Verhaltensbezogene, soziale und wirtschaftliche Folgen der Pandemiemaßnahmen“ finanzierte Projekte sind:

Koordinator: Synyo GmbH, Austria

Website: https://www.covinform.eu

Cordis: https://cordis.europa.eu/project/id/101016247

Unter politischen Entscheidungsträgern und Gesundheitsexperten herrscht Einhelligkeit darüber, dass gefährdete Personen von COVID-19 überproportional betroffen sind: Selbst in Ländern mit gut entwickelten Gegenmaßnahmen stellen der Ausbruch und seine Auswirkungen eine Gefahr für das Wohl sozialer Gruppen dar, deren Lebensunterhalt ohnehin ungesichert ist, während die unterschiedlich verteilten Belastungen möglicherweise zu noch mehr Ungleichheit und gesellschaftlicher Spaltung führen. Ein Faktor, der erschwerend hinzukommt, ist die Verflechtung gesundheitlicher und sozioökonomischer Gefährdungspotenziale. Ein anderer Faktor ist die Risikokomplexität heutiger sozialökologischer Systeme. Das COVINFORM-Projekt beinhaltet eine interdisziplinäre Kritik der Reaktionen auf COVID-19 in den Bereichen Regierung, Volksgesundheit, Gemeinde sowie Information und Kommunikation und stützt sich dabei auf Intersektionalitätstheorie und komplexe Systemanalyse. Die Forschungsarbeit erfolgt im Rahmen des Projekts auf drei Ebenen: 1) Für die 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Großbritannien werden quantitative Sekundärdaten ausgewertet und Modelle entwickelt; 2) in 15 Zielländern werden Dokumentenquellen auf nationaler Ebene sowie in mindestens einer örtlichen Gemeinde pro Land analysiert; 3) in 10 Zielgemeinden werden in empirischer Primärforschung sowohl herkömmliche als auch innovative quantitative und qualitative Methoden (etwa visuelle Ethnographie, partizipative Ethnographie und automatisierte Analyse von Testimonial-Videos) angewendet. Vielversprechende Vorgehensweisen werden in den Zielgemeinden anhand von Fallstudien beurteilt, die mehrere Fachgebiete (Sozialepidemiologie, wirtschaftliche Aspekte unbezahlter Arbeit, Migrationssoziologie und so weiter) und gefährdete Bevölkerungsgruppen (COVID-19-Patienten, Familien in prekären Lebensverhältnissen, medizinisches Personal, das an wechselnden Standorten tätig ist, und so weiter) betreffen. Schlusspunkt des Projekts ist die Entwicklung eines Onlineportals und eines Computerprogramms für Interessengruppen in Behörden, Gesundheitswesen und Gesellschaft, in dem Datenströme, Indexzahlen und Indikatoren, Karten, Modelle, die Ergebnisse aus Primärforschung und Fallstudien, empirisch unterlegte politische Handreichungen und kreative Bewertungsinstrumente integriert werden und visuell darstellbar sind.

Koordinator: Università di Pavia, Italy

Website: https://euprevent.eu/periscope/

Cordis: https://cordis.europa.eu/project/id/101016233

Die COVID-19-Pandemie hatte tiefgreifende und weitreichende Folgen. Trotz beispielloser Anstrengungen zur Erforschung dieser Krankheit und des Virus SARS-CoV-2, von dem sie verursacht wird, gab es auch Monate nach Bekanntwerden des ersten Falls in Europa (San-Matteo-Krankenhaus, Pavia, 21. Februar 2020) große Wissenslücken. Während es Sozial- und Naturwissenschaftlern gelang, mit neuen Forschungsansätze mehr über die Dynamik des Ausbruchs und die wirksamsten Eindämmungsmaßnahmen herauszufinden, stehen für die Regierungen immer mehr dringliche Entscheidungen an.

Vor diesem Hintergrund soll PERISCOPE dabei helfen, ein dramatisch tieferes Verständnis des Ausbruchs zu entwickeln, und zwar durch intensive, fachübergreifende, theoretische wie experimentelle Forschung und die Berücksichtigung verschiedener Perspektiven: klinisch und epidemiologisch, humanistisch und psychologisch, sozioökonomisch und politisch, statistisch und technologisch.
Die übergreifenden Ziele von PERISCOPE lauten, eine Bestandsaufnahme der ungewollten Folgen des COVID-19-Ausbruchs vorzunehmen und diese zu analysieren, Lösungen und Leitlinien für Entscheidungsträger und Gesundheitsbehörden zu entwickeln, mit denen die Folgen der Pandemie abgefedert werden können, Europa besser auf vergleichbare Ereignisse in der Zukunft vorzubereiten und Überlegungen zur künftigen Mehrebenenverwaltung im Gesundheitswesen sowie in anderen, von dem Ausbruch betroffenen Bereichen anzustellen. Mit dieser Arbeit wirft PERISCOPE neues Licht auf die ungewollten und indirekten Konsequenzen des Ausbruchs und die diesbezüglichen staatlichen Maßnahmen, um durch den Aufbau von Daten und Informationen über die von der derzeitigen Pandemie verursachten sozialen, wirtschaftlichen und verhaltensbezogenen Folgen, wie sie in dieser Menge bisher nicht verfügbar waren, dafür zu sorgen, dass auch weiterhin eine faktengestützte politische Entscheidungsfindung gewährleistet ist. Zugleich werden mit PERISCOPE neue Informationen über die Umstände, die zu der Pandemie geführt haben, über die Unterschiede im politischen „Maßnahmen-Mix“, der in den einzelnen Ländern der Europäischen Union und den mit ihr verbundenen Staaten jeweils zur Anwendung kam, und über die verhaltensbezogenen Folgen sowohl der Pandemie als auch der diesbezüglich getroffenen Maßnahmen zusammengetragen.

Koordinator: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Germany

Website: http://www.share-project.org/share-covid19.html

Cordis: https://cordis.europa.eu/project/id/101015924

Die ungewollten Folgen der Seuchenschutzmaßnahmen, mit denen die COVID-19-Pandemie eingedämmt werden soll, sind enorm und wirkten sich auf das Wohl der europäischen Bürger in den Bereichen Wirtschaft, soziale Beziehungen und Gesundheit aus; Europa geriet in die schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg; soziale Kontakte wurden unterbunden; aus Angst vor einer Ansteckung geht man nicht mehr zum Arzt.
Das übergreifende Ziel dieses Projekts ist es, mehr Wissen über diese unbeabsichtigten Konsequenzen zu sammeln und bessere gesundheits-, wirtschafts- und sozialpolitische Strategien zu entwerfen. In unseren Empfehlungen für die Gestaltung politischer Vorgaben streben wir danach, die Resilienz der Gesellschaften und der Gesundheitsfürsorge in der Europäischen Union in puncto Vorbeugung, Schutz und Behandlung der über 50-Jährigen zu stärken, einem hoch gefährdeten Teil der Bevölkerung.

Das Projekt dient dazu herauszufinden, an welchen Stellen des Gesundheitswesens vor, während und nach der Pandemie Unterschiede existierten, den Einfluss des Lockdowns auf Gesundheit und gesundheitsbezogenes Verhalten zu bestimmen, die Folgen des Lockdowns für den Arbeitsmarkt zu analysieren, die Auswirkungen von Pandemie und Lockdown für Einkommens- und Wohlstandsunterschiede zu bewerten, die Effekte von Seuchenschutzmaßnahmen auf soziale Beziehungen zu verringern, künftige Seuchenschutzmaßnahmen durch Berücksichtigung der geographischen Muster der Krankheit und ihrer Beziehung mit sozialen Mustern zu optimieren und zu besseren Entscheidungen in Bezug auf Wohn- und Lebenssituation zu gelangen, wenn es um die Wahl zwischen Unabhängigkeit, gemeinsamer Wohnraumnutzung und Heimunterbringung geht.
Das Projekt speist sich aus den Datenquellen der SHARE-Forschungsinfrastruktur und folgt damit einem transdisziplinären und international-vergleichenden Ansatz. Alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union werden einbezogen. Das Projektteam ist mit Fachleuten aus Medizin, Volksgesundheit, Wirtschaft und Soziologie besetzt, die seit der Gründung von SHARE miteinander zusammenarbeiten und geübt darin sind, anhand von Datenanalysen politische Empfehlungen zu formulieren. Die im Rahmen des Projekts gemachten politischen Empfehlungen richten sich sowohl an Entscheidungsträger in der Europäischen Kommission und nationalen Ministerien als auch an nationale und internationale NGOs und soziale Organisationen.

Koordinator: European Science Foundation, France

Website: https://resistire-project.eu

Cordis: https://cordis.europa.eu/project/id/101015990

Das Projekt RESISTIRÉ – welches über das EU-Vorhaben „Advancing knowledge for clinical and public health responses to the 2019-nCoV epidemic“ im Rahmen von Horizont 2020 finanziert wird – dient dazu, geschlechts- und intersektional bedingte Benachteiligungen zu kompensieren, die durch die von der Politik getroffenen COVID-19-Maßnahmen verursacht werden, und innovative, einsatzfähige Instrumente zur Beseitigung von Ungleichheiten zu entwickeln. Herbeigeführt werden sollen die Projektergebnisse durch multidisziplinäre Forschungserkenntnisse, sektorübergreifende Co-Creation, Lösungsfindung und eine Strategie für die flächendeckende Verbreitung. Das Projekt wird tiefgehendes Wissen und Verständnis sowohl der vorhandenen Probleme als auch der derzeitigen und künftigen Prioritäten und Lösungen liefern.

Das Ziel lautet, (1) anhand eines „Gender+“-Rahmenkonzepts festzustellen, wie sich die von der Politik getroffenen COVID-19-Maßnahmen auf die verhaltensbezogenen, sozialen und wirtschaftlichen Unterschiede in den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, Serbien, der Türkei and Großbritannien ausgewirkt haben, und (2) politische Lösungen und soziale Innovationen, die von Entscheidungsträgern, Interessengruppen und Aktoren auf verschiedenen Politikfeldern eingesetzt werden sollen, zu entwerfen und diesen zum Erfolg zu verhelfen.

RESISTIRÉ ist dreizyklisch aufgebaut; quantitative und qualitative Forschung sowie Co-Creation werden miteinander kombiniert. Der Prozess wird alle sechs Monate wiederholt, wobei mit jedem Zyklus operationelle Ergebnisse gewonnen und Erkenntnisse aus dem vorangegangenen Zyklus integriert werden.

Jeder Zyklus beinhaltet:

  • Umfassende Bestandsaufnahme der Reaktionen auf COVID-19 in Politik und Gesellschaft, Sekundärforschungsdaten, Workshops mit der Zivilgesellschaft, Gespräche mit Behörden und individuelle Schilderungen von Personen aus prekär lebenden und gefährdeten Gruppen (n = 780), anhand derer praktisch nutzbare Erkenntnisse formuliert werden

  • Entwicklung adäquater Reaktionen und einsatzfähiger Instrumente aus ganzheitlicher Perspektive, wobei ein gemeinschaftlicher Entwicklungsansatz unter Einbeziehung mehrerer Interessengruppen verfolgt wird und Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger, Interessengruppen und Personen im praktischen Einsatz abgegeben werden

  • Einleitung von Pilotaktionen, mit denen die mögliche Wirkung verschiedener vorgeschlagener Lösungen demonstriert wird

  • Verbreitung von Fachwissen, Ausarbeitung politischer Empfehlungen und Stärkung von Interessengruppen, damit diese die Projektergebnisse nutzen können

RESISTIRÉ baut auf dem Erfahrungsschatz eines starken, interdisziplinär zusammengesetzten Konsortiums aus zehn europäischen Partnern für Forschung, Innovation und Entwicklung auf, die in ein etabliertes Netz von Akteuren aus dem Gesundheitswesen eingebunden sind.

Konsortialmitglieder:

  1. European Science Foundation (ESF)

  2. Universität Örebro (ORU)

  3. Yellow Window (YW)

  4. Oxford Brookes University (OBU)

  5. Knowledge and Innovation (K&I)

  6. Technologische Universität Dublin (TUD)

  7. Universität Sabanci (SU)

  8. Universidad de Deusto (DEUSTO)

  9. Soziologisches Institut der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik (ISAS)

  10. Sciensano

Koordinator: Svenska Handelshogskolan, Finland

Website: https://www.heros-project.eu

Cordis: https://cordis.europa.eu/project/id/101003606

HERoS is a Horizon 2020 project whose overall objective is to improve the effectiveness and efficiency of the response to the Covid-19 outbreak by generating actionable knowledge four areas: governance, models in epidemics, medical supply chains, online misinformation.

  1. Governance. HERoS seeks to understand and model different co-ordination structures and governance arrangements. The goal is to identify bottlenecks; develop procedures for efficient information sharing across countries and hierarchical levels; and to propose policies for improved crisis governance, focusing on responders to public health emergencies.
  2. Models in epidemics. HERoS models the impact of local policies and human behaviour on the spread of the disease. The aim is to guide public decision making in conditions of deep uncertainty.
  3. Medical supply chains. HERoS evaluates the impact of cascading effects across global supply chains and provides recommendations to improve management of medical supply chains.
  4. Online misinformation. HERoS studies the co-spead of online misinformation and fact-checks with the aim of developing a new method to retrieve actionable information from social media in order to detect rumours and misinformation early.
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